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Wissenschaftshistorische Sammlung

Das Archiv des BGBM umfasst Schrift- und Bilddokumente unveröffentlichter Art oder in geringerem Umfang auch veröffentlichter Art soweit sie nicht in der Bibliothek inventarisiert sind, und zwar:

  • aus der Geschichte der Einrichtung, ihrer Sammlungen und Aktivitäten sowie zu den in ihr tätigen Personen
  • aus den dem BGBM überlassenen wissenschaftlichen Nachlässe oder (häufiger) Nachlassteilen von Botanikern
  • Bildmaterial zu Pflanzen

Das der Bibliothek angegliederte Archiv des BGBM erlitt im 2. Weltkrieg dasselbe Schicksal wie die Bibliothek und das Herbarium, mit denen es im selben Gebäudeflügel untergebracht war: Es wurde in der Nacht vom 1. zum 2. März 1943 bei dem durch Bombentreffer auf das Museumsgebäude ausgelösten Brand weitgehend zerstört. Deshalb enthält das Archiv nur wenige Bestände aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg: Zum einen sind es fragmentarische Archivalien zum Botanischen Gartens und seinen Sammlungen, die in Gebäuden der Gartenverwaltung untergebracht, Krieg und Nachkriegszeit überstanden hatten. Zum anderen sind es Nachlässe und Schenkungen, die zu späteren Zeitpunkten dem Archiv übergeben wurden.

Eine erste nützliche Quelle zur Institutions- und Sammlungsgeschichte sind die veröffentlichten Jahresberichte des BGBM.
 

1. Archivalien zur Geschichte des BGBM

Einige Beispiele mögen die Zusammensetzung dieses Bestand illustrieren: BGBM-Pläne und -Karten 1824–2005; Pflanzenbestandslisten des Botanischen Gartens aus dem Zeitraum 1840–50; Pflanzenausgangs- und Pflanzeneingangs-Bücher des Botanischer Gartens aus dem Zeitraum 1884 bis 1910; Inventarlisten; Akten zur Neuanlage des Botanischen Gartens und Museums in Dahlem; Gästebuch ("Fremdenbuch") des BGBM 1880–1937; Klischee-Sammlung (letztes Viertel 19.Jh. und 1. Viertel 20. Jh) von Abbildungen aus Publikationen des BGBM; Gartenakzessionskorrespondenz; Direktionskorrespondenz c. 1943–1976.

Findmittel: Teilweise (z.B. Pläne und Karten) durch Findbuch erschlossen.
 

2. Archivalien zu Personen

Neben einer Reihe von wissenschaftlichen Teilnachlässen von Botanikern, beinhaltet dieser Teil des Archivs eine Sammlung von Botanikerporträts, eine Sammlung von Handschriftenproben sowie Korrespondenzen, aber z.B. nur wenige Briefe aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg.

Findmittel: Teile der Sammlung sind durch Findbuch (Nachlässe), Datenbank (Porträtsammlung) oder Zettelkatalog (Handschriftenproben) erschlossen; ein kleinerer Teil des Bestandes ist bereits in Kalliope verzeichnet.

Bedeutendere Archivalien aus den Teilnachlässen von Botanikern im Archiv des BGBM werden nach und nach digitalisiert und online zugänglich gemacht:

 * Georg Schweinfurth: Sammlung der botanischen Zeichnungen

 * Carl Christian Mez: Gramineae. Tribus Paniceae.  Unpublished manuscript for Engler A. (ed.), Das Pflanzenreich
 

3. Fotosammlung

Neben anderen Abbildungstechniken kam die Fotografie in der Botanik als Medium zur Darstellung der lebenden Pflanze, ihrer Details, ihrer Lebenswelt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Einsatz. Im Mittelpunkt der Pflanzenfotografie steht die wissenschaftliche Dokumentation und nicht der künstlerische Ausdruck, auch wenn die Ergebnisse oftmals ästhetisch ansprechend sind. Bedingt durch die dramatische Kriegsschäden sind die heutigen Sammlungsbestände aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg bescheiden. Beispiele solcher frühen Dokumente in den Sammlungsbeständen sind Originalfotos der Forschungsreise der Botaniker Ludwig Diels und Ernst Georg Pritzel durch Australien, Neuseeland, Neuguinea und Java in den Jahren 1900–1902 und der Perureisen von August Weberbauer in den Jahren 1901–1905.

Hauptbestandteile:

  • Fotografien von Pflanzenarten (z.B. eine Sammlung von ca. 15 000 Diapositiven von Pflanzen)
  • Fotografien zur Pflanzengeographie (Vegetations- und Landschaftsdarstellungen; inkl. Reisefotografie)
  • Mikrofotografien (Mikroalgen und -pilze, morphologisch-anatomische Details; lichtmikroskopische und rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen)
  • Fotografien zur Geschichte des BGBM
  • Botanikerporträts

Findmittel: Teile der Sammlung (Diapositive von Pflanzenarten, Vegetationsdarstellungen p.p., Botanikerporträts) sind durch eine Datenbank erschlossen.