Wozu ein riesiges Tropenhaus im kühlen Berlin ?
Das Große Tropenhaus hat wichtige, vielfältige Aufgaben. Es erfüllt die Funktion einer „Arche Noah“ für gefährdete und vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten. Die im Großen Tropenhaus zu sehenden Gewächse sind also keine „Katalogware“, sondern als dokumentierte Wildherkünfte aus tropischen Ökosystemen meist kostbare Seltenheiten. Die außergewöhnliche Größe, zu der sie im Großen Tropenhaus heranwachsen können, macht die Berliner Sammlung für Botaniker aus aller Welt besonders interessant.
Abb.
1: Didaktisch wertvoll. Schulklassen bestaunen unter fachkundiger Anleitung den Riesenbambus (Dendrocalamus
giganteus) [Foto: I. Haas]
Die Vielfalt der besonderen Pflanzen – die letzte Inventur 2005 ergab 1358 verschiedene Arten - führt dazu, dass das Große Tropenhaus eine wichtige Rolle für die Wissenschaft, Forschung und Lehre im Botanischen Garten & Botanischen Museum, einer Zentraleinrichtung der Freien Universität Berlin, spielt. Besonders anerkannt sind die Beiträge zur Biodiversitätsforschung.
Seit 100 Jahren erweist sich das Große Tropenhaus als Besuchermagnet. Einer der Gründe ist sicher, dass sich hier seltene exotische Pflanzen bei einem Spaziergang entdecken lassen, ohne dass man gleich mehrere Expeditionen in verschiedenste tropische Länder der Alten und der Neuen Welt unternehmen muss. Begeisterung für botanische und ökologische Zusammenhänge in allen Bevölkerungsgruppen zu wecken und einen Beitrag zur Breitenbildung zu leisten gehört ebenfalls zu den wichtigen Aufgaben des Großen Tropenhauses.