In diesem Beet finden Sie Pflanzen, deren Inhaltsstoffe in der Krebstherapie genutzt werden oder die auf ihre eventuelle Wirksamkeit überprüft werden.
Erst eine geringe Zahl pflanzlicher Stoffe kann in der Krebstherapie angewendet werden. So die isolierten und teilweise abgewandelten Alkaloide aus den Blättern und Wurzeln von Catharanthus roseus (großes Tropenhaus) und die teilsynthetischen Stoffe Etoposid und Teniposid aus dem Wurzelstock des Maiapfels (Podophyllum peltatum). Sie wirken direkt, indem sie die Zellteilung und somit das Tumorwachstum hemmen. Die einzelnen Substanzen werden jeweils bei bestimmten Tumorarten eingesetzt. Wegen starker Nebenwirkungen können sie nur begrenzte Zeit gegeben werden.
Auch Taxol, aus der Rinde der Kurzblättrigen Eibe (Taxus brevifolia - Beet G2) und den Nadeln der Beeren-Eibe (T. baccata - N1-Randbeet; letzere enthält eine Vorstufe dieser Substanz) hemmt die Zellteilung und scheint trotz hoher Giftigkeit ein aussichtsreiches Mittel in der Krebstherapie zu werden (bisher vor allem bei Mammakarzinomen eingesetzt).
Im Tierversuch wurden zytostatische und unspezifisch immunstimulierende Wirkungen bei der Mistel (Viscum album) nachgewiesen. Lectine und Viscotoxine kommen als Wirkstoffe in Frage. Viscotoxin ist ein Zellgift mit örtlich reizender Wirkung. Eine Anwendung bei Geschwulstkrankheiten darf nur unter ärztlicher Aufsicht mit geeigneten Injektionspräparaten erfolgen. Das Gleiche gilt für eine Anwendung bei chronischen Gelenkerkrankungen (Arthrose). Die Einnahme von Misteltee, Frischpflanzenpreßsaft und Extrakten beugt möglicherweise gegen Arteriosklerose vor (hier sind die Flavonoide von Bedeutung).