BoGART - Akzessionsdatenbank des Botanischen Gartens Berlin-DahlemProjektstandErstellung eines skalierbaren Datenbanksystems zur Verwaltung von botanischen Lebendsammlungen (Einzelplatzanwendung / Client-Server-Mehrplatzbetrieb): Das komplexe Datenmodell und die zunehmende Datenmenge hatten die Geschwindigkeit des Systems zunehmend beeinträchtigt. Ein echter Mehrbenutzer-Betrieb der Datenbank wurde mit der Konvertierung aus Access97 in ein Access2000 Projekt möglich: das Backend bildet jetzt eine MS SQL-Server2000 Datenbank, die Client-Verbindung wurde von ODBC auf OLE-DB umgestellt. Damit ist auch bei parallelem Zugriff von den gegenwärtig annähernd 40, über das ganze Areal des Botanischen Gartens verteilten Arbeitsplätzen eine effektive Arbeitsgeschwindigkeit gewährleistet. Weitere Arbeiten betrafen unter anderem die weitere Performance-Optimierung durch die Übertragung von Funktionalität aus dem Visual Basic Code des Access-Clients in serverseitige Prozeduren und Nutzerdefinierte Funktionen. Abschluss der Erfassung der Bestände des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem in der Akzessionsdatenbank BoGART: Der Import statischer, elektronisch vorliegender Daten aus existierenden isolierten Eigenentwicklungen ist abgeschlossen. Taxonomische Daten sind vollständig eingegeben und gegen bestehende Karteisysteme abgeglichen. Die Datenbank enthält jetzt Informationen zu mehr als 43.000 Taxonnamen. Entsprechend wurden annähernd 37.000 importierte Datensätze zu Akzessionen geprüft, ergänzt und teilweise überarbeitet. Dabei wurden beispielsweise Daten zur Wildherkunft der Pflanzen sehr detailliert aufgenommen. Daten zu neuen Akzessionen werden kontinuierlich ergänzt, mittlerweile umfasst der Datenbestand rund 58.000 Akzessionsdatensätze. Ein besonderer Akzent lag auf der Standardisierung von Daten, insbesondere im Bereich der Taxonnamen, bibliographischer Angaben (etwa 1600 Literaturzitate), und der Geographie. Eine durchgehend hohe Datenqualität ist durch die Beachtung von Datenstandards und die Einhaltung von Formatvorgaben sowie den Rückgriff auf standardisierte Daten gewährleistet:
Erweiterung der Ein- und Ausgabefunktionalität von BoGART in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Arbeitsabläufen am BGBM Programminterne Kontrollroutinen, sowohl auf
Datenbankebene als auch in den Formularen, stellen eine angemessene
Datenstandardisierung sicher. Dennoch stehen zusätzlich einige
Freitext-Felder zur Verfügung, um Daten in unstandardisierter Form
zwischenzuspeichern (zum Beispiel, wenn eine wissenschaftliche Kontrolle
notwendig ist, die Datenerfassung aber nicht unterbrochen werden kann).
Außerdem ist der Zugang zur Datenbank beschränkt, und das Editieren,
Eingeben und Löschen von Daten in verschiedenen Bereichen der Datenbank
ist nur qualifiziertem Personal freigegeben. Beispielsweise können nur
Wissenschaftler wissenschaftliche Namen bearbeiten. Das gleiche Prinzip
gilt entsprechend für Mitarbeiter in den Bereichen Akzessionierung,
Herbardaten und lebende Pflanzen. Optimierte Ein- und Ausgabefunktionalität steht über die
Formulare der Nutzerschnittstelle zur Verfügung, bei deren Design
besonderer Wert auf hohe Ladegeschwindigkeit und effektive Dateneingabe
gelegt wurde. Die vier zentralen Datenbereiche für die unterschiedlichen
Nutzergruppen (Akzessionierung mit Zentraldokumentation, lebende Pflanzen,
Gartenherbar und Taxonomie) sind entsprechenden Formulargruppen zugeordnet.
Zusätzlich zu den Daten, die durch die jeweilige Nutzergruppe verwaltet
werden, bieten alle Formulare einen Lesezugriff auf andere relevante
Datenbereiche. Grundsätzlich existieren die meisten Formulare in einer
Ansichtsversion, aus der heraus das Formular zur Bearbeitung der Daten
aufgerufen werden kann. Berichtsfunktionen beinhalten standardisierte (Druck-)Ausgaben für nomenklatorische Revisionen (die frühere Zentralkartei) und zu Akzessionen (Akzessionsbuch). Komplexe Suchfunktionen ermöglichen es dem Benutzer, über ein Formular eine detaillierte Suchanfrage zu formulieren, die dann dynamisch in ein SQL-Statement übersetzt und an die Datenbank weitergeleitet wird. Die Ergebnisse dieser Suchanfrage können sowohl in Form vordefinierter Berichte ausgegeben oder gespeichert werden, als auch über eine Navigationshilfe zum schnellen Anspringen der Datensätze genutzt, beispielsweise um diese zu editieren. Systemeinführung am BGBM zur routinemäßigen Verwaltung der Bestände Der letzte Projektabschnitt konzentrierte sich auf die Implementierung von Arbeitsfunktionen, die spezialisierte Arbeitsprozesse unterstützen, beispielsweise die Durchführung von Inventuren in einzelnen Gartenbereichen, die wissenschaftliche Überprüfung von Pflanzennamen und damit verbundenen Daten (Synonyme, Trivialnamen, Verbreitungsangaben der Art, Giftigkeit, medizinische Anwendung, Schutzstatus, Literatur), den Bestimmungsvorgang, Anlage und Dokumentation von Belegexemplaren (Herbar) usw. Die Funktionen wurden in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Nutzern entwickelt. So wurde beispielsweise für die Durchführung von Revierinventuren des Lebendbestandes im Botanischen Garten ein spezielles Eingabeformular entworfen, um eine effektive Serieneingabe ausschließlich der für die Inventur relevanten Daten zu unterstützen. Spezifikation, Implementierung und Einführung der Funktionen in die Arbeitsprozesse erfolgte in ständiger Rückkopplung mit den Nutzern. Bereitstellung der Bestandsdaten für einen weiten Nutzerkreis durch Publikation im WWW Eine XML-DTD wurde entwickelt, die alle Datenelemente des Bogart-Systems abdeckt. Außerdem sind kombinierte oder abweichend strukturierte Daten berücksichtigt, wie sie von Austauschstandards wie dem International Transfer Format (ITF) gefordert werden. Basierend auf dieser DTD wurde ein XML Wrapper programmiert, der zur Anbindung der Datenbank an nationale wie internationale Netzwerke genutzt werden wird. Dies ist gleichzeitig eine Voraussetzung für das Interface zum SysTax-System (ein gemeinsames Projekt der Universität Ulm und der Universität Bochum). Eine Datenausgabe zur Bereitstellung von Datenelementen nach der Definition des ITF steht zur Verfügung. [ BoGART: Hintergrund | Vorarbeiten | Projektziele | Schwerpunkte | Nutzer | Perspektiven] |